by woerteralbum
Die Italiener schreien wieder
viel zu laut vor meiner Tür.
Ich stürme raus aus dem Büro,
will mich beschweren, sowieso.
Doch da fall' ich plötzlich nieder -
belgischer Teppichboden,
mit schiefen Nägeln oben.
Um vom Schreck mich zu erhol'n,
halt' ich mich schadlos dann dafür
schräg übern Damm im Irish Pub,
wo ich mich angefreundet hab'
an diesem Tag mit einem Pol'n
und zwei zu ihm gehör'nden Grazien,
die kommen aus Kroatien.
So eilt die Zeit im Sauseflug,
im Glase schäumt auch Carlsberg-Bier.
Nur leider keins aus Prag,
welches ich besonders mag.
Doch English Cider gibt's genug.
Am Stammtisch zocken drei Gestalten:
trinkfeste, recht verschwieg'ne Balten.
Als an die frische Luft ich gehe -
ein Malteser gleich nach mir -
stehen wir halt draußen rum,
rauchen, saufen, schwätzen dumm.
Bis ich sehnend mich umdrehe
nach einer schönen Mademoiselle,
die an mir vorbeiläuft schnelle.
Dann wird es Zeit, sich heim zu kehren,
es geht schon langsam gegen vier.
Mit mir zusammen gehen ungern
zwei mir unbekannte Ungarn,
die sich unterwegs entleeren.
Wir scheiden dennoch herzlich,
der eine drückt die Hand mir schmerzlich.
Ich sag' noch: "Bis in Budapest...!",
steig', bevor ich fall' hier,
über diesen, jenen Schweden,
die sind um diese Zeit daneben.
Dann meine Hand der Schmerz verlässt.
Ich richte meinen Schritt fest aus
und lenke ihn zu meinem Haus.
Hab' Europa überlebt.
Frag' mich, ob das noch lang' so geht.
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