by woerteralbum
Unter mir die Nachbarin
zupft im Garten böses Kraut;
bückt sich tief, enhüllt die Lende,
und ich starr' auf ihren String.
Schwarz ist er, natürlich dünn.
Sie ist eine Hammerbraut,
mit Beinen scheinbar ohne Ende,
bewegt sich wie 'ne Königin.
Selbstverständlich schau' ich weg.
Und danach gleich wieder hin.
Gottseidank, sie jätet weiter,
seh' ich aus meinem Versteck.
Während ich den Hals noch reck',
frag' ich mich, ob ich jetzt bin
so ein alter Herrenreiter,
ein Spanner, halt der letzte Dreck.
Und ich höre eine Stimm':
"Nimm nach unten bald die Stufen,
bringe ihr dann Blumen mit,
deiner schönen Nachbarin!"
Weiß nicht, ob ich das je bring'.
Will dem Unkraut nur zurufen:
"Bitte bleibe lange fit -
mögest du doch ewig blüh'n!"
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