by woerteralbum
Will der Hirsch ein Weib betören,
pflegt im Walde er zu röhren.
Früher tat er das auch immer
in deutscher Stube, deutschem Zimmer;
hing dort röhrend an der Wand,
wo man außerdem auch fand
die tanzende Zigeunerin,
glutäugig, mit Tamburin.
Der Hirsch im Walde nur noch steht.
Mit ihm verschwand auch der Poet,
der Arme!, über Lehnsessel und Sofa,
was schwer geschockt hätt' meine Oma.
Ihr alter Tand, er steht jetzt oben,
weggeräumt auf dem Dachboden.
Manchmal, in einer dunklen Nacht,
ist es mir, als hört' ich sacht
von dort oben etwas röhren,
und Klimpern auch!, ich könnt' es schwören.
Hirsch, Poet, Zigeunerin
gehen mir dann durch den Sinn.
Was sie wohl auf dem Speicher treiben?
Mir wurscht, solange sie dort bleiben.
www.woerteralbum.de
Kommentar schreiben