by woerteralbum
Vorab schon dieses über Keller:
In sie rauscht's bedeutend schneller
als hoch in die Belle Etage.
Was ein echtes Kellerkind,
wisse das und denke nicht: "Geschwind
komme ich aus diesem Loch."
So erging es Gottfried Keller,
der zwar arm, doch deutlich heller
als in der Schul' die Rest-Bagage.
Er malte gern, dachte: "Es sind
Werke mir vorherbestimmt,
größer als von Rembrandt doch."
Dann merkte er: Das zieht sich noch.
Denn der Gottfried wurde Maler,
verdiente damit keinen Taler.
Aß ein Mahl am Tage nur,
träumte von Zuschuss,
bekam bloß Typhus.
Dann verliebt' er sich noch stur,
was so selten wird erwidert.
Jedoch hatt' er sich angebiedert
mit Versen, rein und hell und klar.
Gegenliebe gab es keine;
sie fand, er hatte "kurze Beine".
Doch nun seine Bestimmung war,
seinen Pinsel zu versenken
(mit Farbe den, nicht den gekränkten)
und all dies der Welt zu schenken:
"Grüner Heinrich", gut bis heute.
Noch besser: "Kleider machen Leute".
www.woerteralbum.de
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elja (Donnerstag, 29 Oktober 2015 21:01)
Wow, grossartig!
mo (Donnerstag, 29 Oktober 2015 22:15)
Dichter dankt!