Sozialvampir

by woerteralbum

Von des Lebens üblen Plagen

will ich Euch jetzt eine sagen.

Hockt Euch her, stellt keine Fragen.

Die Kerze etwas näher ran,

damit ich Euch auch sehen kann! 

Meine Geschichte fängt so an:

Einst, in einer dunk'len Nacht,

in der Hölle wurd' gemacht,

was uns so viel Leid schon bracht'.

Ja nur, zittert, schaut recht stier!

Ich spreche vom Sozialvampir.

Ein jeder kennt ihn wohl schon hier.

Er saugt die Lebenslust heraus

aus Deiner Seele, nutzt Dich aus.

Drum verschließe fein Dein Haus,

wenn er an dasselbe klopft -

Du brauchst ihn wie einen Kropf.

Auch alle Ritzen gut verstopf',

denn das Unwesen kriecht Dich an

durch Lücken, die es finden kann -

wehe Dir, bist Du erst dran!

Dann hockt er auf Deiner Brust,

pumpt Dich an nach Herzenslust,

Deine Qual ist ihm Genuss.

Neben Geld raubt er Dir Zeit.

Ständig wähnt er Dich bereit

zu einer Gefälligkeit.

Setze nicht auf Gegenwehr,

los wirst Du ihn nimmermehr.

Also hört jetzt alle her:

Hütet Euch vor diesem Geist,

den Schmarotzer man auch heißt

und der ewig Euch bescheißt!

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