Holländer

by woerteralbum

Im Licht der Mondessichel bleich

schält sich nachts am Abschlussdeich

ein seltsam Wesen aus dem Dunkeln,

von dem uns die Sagen munkeln:

ein Geschöpf, halb Mensch, halb Fiets!

Im Sturm dort seine Kreise zieht's.

Und glaubst du an es genügend,

erscheint bisweilen es dir fliegend!

Es ist der Herr der Käselaibe,

der erfand die Käsereibe,

der aus Holz schnitzt seine Schuhe,

auf Campingplätzen nie hält Ruhe.

Ja, er wohnt in einem Häuschen,

das hat auf Räder er gestellt!

Und er lacht sich gern ins Fäustchen,

besiegt er auf dem Fussballfeld

das Land, auf dessen Autobahn

bei seiner Reise in die Berge 

die Spur verstopft sein Caravan.

Ansonsten isst er gerne

Brot, gemacht komplett aus Luft!

D'rauf streut er Schokolade.

Und zum Huhn serviert der Schuft -

Apfelmus. Das ist sehr schade,

denn ansonsten ist er prima.

Lebt aber leider in 'nem Klima,

von dem nur Frösche etwas halten.

Denn sollte er dereinst ausschalten

die Schöpfwerke, womit sein Land

er nur gepumpt mit viel Verstand,

der Holländer dann schlicht ertrinkt!

Was einem Hochachtung abringt

vor diesem kleinen, tapf'ren Volk,

das wohnt, wo Gott es nicht gewollt;

das trotzt der See mit seinen Werken,

die Deiche ständig muss verstärken!

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