by woerteralbum
Oft kommt er nicht mehr hervor
hinter seinem Ofenrohr,
der Hund, den man vergeblich lockt.
Der Köter da fortwährend hockt,
ist schon blind und auch fast taub.
Der Alterssitz sei ihm erlaubt.
Man kann ihn ab und zu noch kraulen,
hört in der Nacht sein leises Jaulen,
wenn er im Traum noch einmal jagt
oder sich mit Rheuma plagt.
Aufs Gassigehen nicht mehr scharf,
er sich nun Ruhe gönnen darf,
erledigt schnell jetzt sein Geschäft
und manchmal unerklärlich kläfft.
Das eig'ne Herrchen wird ihm fremd,
der greise Hund ist schon dement.
Alter Freund, nun ist es Zeit.
Zum letzten Gang mach' ich bereit
das Halsband und die kurze Leine,
bei jedem Handgriff leise weine.
Der Tierarzt nimmt das Halsband ab,
das ich als Andenken noch hab'
an ein langes Hundeleben,
an einen treuen, stolzen Rüden.
Das Ofenrohr ist auch noch da.
Ich oft in diese Ecke starr'.
www.woerteralbum.jimdo.com
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Christine K (Freitag, 06 Dezember 2013 02:33)
Oh, Du Schwein, das ist aber traurig!! Ich hab sofort in die andere Ecke gestarrt, weg vom (ohnehin nicht vorhandenen Ofenrohr) in den Sessel, wo der Köter zusammengerollt wie ein Donut liegt und friedlich schläft. Jetzt wein' ich ein bisschen.
mo (Freitag, 06 Dezember 2013 03:07)
Hab' ich beim Schreiben auch gemacht. Danke fürs Lesen.
elja (Freitag, 06 Dezember 2013 15:40)
So traurig! Muss ich auch gleich an Ramses denken, den ich ja nie nun besonders geliebt habe, aber trotzdem einen tollen Koeter fand.