Katzen

by woerteralbum

Plötzlich sitzt mir im Genick

des Katzenfreundes ganzes Glück.

Wie des tück'schen Tieres Art 

(das im Übrigen auch haart),

stürzte es vom Schranke sich,

schlug die Krallen tief in mich.

Ich wanke schreiend durch den Raum,

den Katzenhalter kümmert's kaum.

"Ja", sagt er zu meinem Brüllen,

"Sie haben ihren eig'nen Willen,

sind so herrlich souverän,

so elegant und wunderschön!"

Die Schönheit hängt mir in den Haaren.

Ich darf dazu auch noch erfahren:

"Jetzt bloß nicht das Tier erschrecken!

Es will dich nur ein bisschen necken.

Gegenwehr da gar nichts bringt,

die stärkt nur den Jagdinstinkt."

Ich bin sicher keine Maus.

Stürze nun zum Zimmer raus,

rette mich samt Angreifer

blutend ein paar Türen weiter,

halt' den Kopf unter die Dusche,

während ich erbärmlich fluche.

Muschi will das nicht gefallen.

Sie zieht ein schnell ihre Krallen,

ist ja gottlob wasserscheu

und bleibt dieser Schwäche treu.

Fauchend fällt die Bestie ab -

ich einen Tritt noch übrig hab',

als sie sich von dannen trollt,

maunzend durch die Diele rollt.

Sie hat sich sicher schnell erholt,

dieweil sie nie der Teufel holt,

denn sie hat ja sieben Leben.

Doch mein Gastgeber hingegen

ist sehr nachhaltig empört,

mir fortan die Türe wehrt,

denn ich sei ein schlechter Mensch.

Ich ihm auch nichts Gutes wünsch'.

Während man mich notverbindet,

frag' ich mich, warum verblindet 

manch einer die Katzen liebt -

da es doch die Hunde gibt!

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