Zugverspätung (eine philosophische Kursbuchbetrachtung)

by woerteralbum

 

Im Angesicht der Ewigkeit

ist, wann steht ein Zug bereit, 

natürlich mehr als relativ

und durchaus spekulativ.

Denn der Fahrplan ist, nun ja,

als grober Anhaltspunkt nur da.

 

Irgendwas ging leider schief,

wo dein Zug zuletzt einlief.

Im Lautsprecher wird dir erklärt,

dass er heute später fährt.

Und auch ohne Restaurant.

Bald gibt man Näheres bekannt:

 

Die Wagenfolge ist gekehrt.

Also stehst auch du verkehrt.

Doch du hast ja Zeit genug,

stellst dich neu auf für deinen Zug.

 

Da kommt er schon!

Auf dem Perron,

welches gegenüberliegt.

Das hast du nicht mitgekriegt. 

 

Und so braucht man Zugverspätung

etwa so wie jede Blähung -

nie erwünscht, doch Teil des Lebens.

Rege dich nicht auf vergebens!

So denke ich mir oft am Gleis.

Ich bin ein Philosoph, ich weiß.


www.woerteralbum.de

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Kommentare: 2
  • #1

    Sven (Mittwoch, 03 Dezember 2014 05:57)

    Das ist ein sehr schönes Gedicht. Vielen Dank.

  • #2

    woerteralbum (Donnerstag, 04 Dezember 2014 00:10)

    Vielen Dank für die Anregung.

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